Rechnungslegungssstandards auf einen Blick

Für die Finanzberichterstattung gelten zahlreiche wichtige Rechnungslegungsstandards. Diese Standards regeln zentrale Aspekte der Finanzberichterstattung, wie die Bilanzierung von Leasingverträgen, Einnahmen aus Kundenverträgen und die Wertminderungen von Vermögenswerten. Sie gewährleisten die Einhaltung und Konsistenz von Finanzberichten weltweit.

IFRS 17

IFRS 17 legt Standards für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen fest. Der Standard gewährleistet Transparenz und Vergleichbarkeit bei der Erfassung, Bewertung und Darstellung von Versicherungsverträgen in Finanzberichten.

IFRS 16

IFRS 16 befasst sich mit der Bilanzierung von Leasingverträgen und enthält umfassende Richtlinien, nach denen Unternehmen leasingbezogene Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten direkt in der Bilanz erfassen müssen.


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IFRS 15

IFRS 15 regelt die Umsatzrealisierung aus Kundenverträgen. Der Standard definiert die Prinzipien zur Erfassung von Einnahmen basierend auf der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen und sorgt so für eine verbesserte Transparenz in Finanzberichten.


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IFRS 9

IFRS 9 behandelt Finanzinstrumente und fokussiert sich auf die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Der Standard umfasst außerdem Reglungen zur Wertminderungen und Absicherungsanforderungen zur Risikominderung.

IAS 36

IAS 36 bezieht sich auf die Wertminderung von Vermögenswerten. Der Standard stellt sicher, dass Vermögenswerte nicht über ihrem erzielbaren Betrag ausgewiesen werden, und trägt so zur Aufrechterhaltung einer genauen Vermögensbewertung in Finanzberichten bei.

ASC 842 (US-GAAP)

ASC 842 ist der Rechnungslegungsstandard für Leasingverhältnisse nach US-GAAP, der Unternehmen verpflichtet, Leasingverträge in ihren Bilanzen auszuweisen. Er schreibt die Erfassung eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbindlichkeit für Operating- und Finanzierungsleasing vor.

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ASC 606 (US-GAAP)

ASC 606 konzentriert sich auf die Umsatzrealisierung nach US-GAAP. Der Standard legt Richtlinien für die Umsatzrealisierung in den USA fest, die mit IFRS 15 übereinstimmen und auf Leistungsverpflichtungen und Transaktionsbeträgen basieren.

HGB

HGB steht für das deutsche Handelsgesetzbuch. Der Standard bildet die Grundlage für die Finanzberichterstattung in Deutschland und legt die Anforderungen an Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen nach deutschem Recht fest.


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"Der Zweck der Finanzberichterstattung besteht darin, denjenigen, die wirtschaftliche Entscheidungen treffen, nützliche Informationen bereitzustellen."

Financial Accounting Standards Board (FASB)

Welche Unternehmen müssen Finanzberichte erstellen?

Alle Unternehmen (insbesondere Kapitalgesellschaften), die bestimmte Größenkriterien erfüllen – beispielsweise in Bezug auf Umsatz, Bilanzsumme oder Beschäftigtenzahl – sind gesetzlich verpflichtet, Finanzberichte zu erstellen. Diese müssen gemäß den relevanten nationalen oder internationalen Finanzberichterstattungsstandards veröffentlicht werden. Dazu gehören insbesondere:

  • Aktiengesellschaften (AGs)
  • Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHs), je nach Größe und Rechtsordnung
  • Kapitalmarktorientierte Unternehmen
  • Unternehmen in regulierten Branchen (z. B. Banken, Versicherungen)
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Lokale GAAP vs. Multi-GAAP-Accounting

International tätige Unternehmen stehen oft vor der Herausforderung, ihre Finanzberichterstattung an mehrere Rechnungslegungsstandards anpassen zu müssen. Die Konzepte der Local GAAP-Accounting und der Multi-GAAP-Accounting bieten die notwendige Flexibilität, um sowohl nationale als auch internationale Berichtsanforderungen zu erfüllen.

Lokal GAAP-Accounting

Anpassung an nationale Standards

Das Local GAAP-Accounting beschreibt die Anpassung von Buchhaltungsprozessen an die spezifischen Finanzberichterstattungsstandards und -vorschriften eines Landes, wie z. B. US-GAAP (Vereinigte Staaten), HGB (Deutschland) oder andere lokale Regelwerke. Diese Standards regeln die Finanzberichterstattung und stellen die Compliance sicher.

Vorteile des Local GAAP-Accounting

  • Gewährleistet die vollständige Einhaltung länderspezifischer Vorschriften
  • Erhöht die Transparenz für lokale Investoren und Stakeholder
  • Reduziert rechtliche Risiken durch die Einhaltung nationaler Berichtsstandards

Use Case

Die Rechnungslegung nach lokalen GAAP ist besonders wichtig für Unternehmen, die sich auf die Einhaltung lokaler Marktanforderungen und nationaler Berichtsstandards konzentrieren.

Multi-GAAP-Accounting


Parallele Berichterstattung nach mehreren Standards

Multi-GAAP-Rechnungslegung ermöglicht die Finanzberichterstattung nach mehreren Standards gleichzeitig, wie z. B. IFRS, ASC 842 und lokale GAAP. Dieser Ansatz unterstützt Unternehmen dabei, sowohl globale als auch lokale Berichtspflichten zu erfüllen, und bietet die notwendige Flexibilität für die Finanzberichterstattung in verschiedenen Regionen.

Vorteile des Multi-GAAP-Accountings

  • Gleichzeitige Einhaltung globaler und lokaler Berichtspflichten
  • Effizientes und flexible Berichterstattung in verschiedenen Regionen
  • Maßgeschneiderte Finanzberichte für internationale und lokale Märkte

Use Case

Multi-GAAP-Accounting ist ideal für global agierende Unternehmen, die sowohl lokale als auch internationale Rechnungslegungsstandards einhalten müssen.

Zentrale Herausforderungen beim Lease Accounting

Die Anwendung von Lease-Accounting-Standards ist komplex und bringt einige Herausforderungen mit sich. In diesem Abschnitt beleuchten wir typische Stolperfallen und häufige Fehler, die Unternehmen bei der Bilanzierung von Leasingverträgen vermeiden sollten.

Falsche Klassifizierung von Leasingverträgen

Ein häufiger Fehler beim Lease Accounting ist die falsche Klassifizierung von Leasingverträgen, was dazu führen kann, dass Verpflichtungen ungenau oder unvollständig erfasst werden.

Unzureichende Dokumentation der Leasingbedingungen

Eine genaue Buchhaltung erfordert eine vollständige und präzise Dokumentation aller relevanten Leasingvertragsbedingungen. Ansonsten wird die Leasingbewertung ungenau.

Falsche Berechnung von Leasingverbindlichkeiten

Eine genaue Berechnung der Leasingverbindlichkeiten erfordert eine detaillierte Analyse der Leasingbedingungen und Zinssätze. Ungenaue Berechnungen führen zu einer fehlerhaften Bilanzierung.

Herausforderungen bei der Anpassung an neue Standards

Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung, bestehende Prozesse an die Anforderungen neuer oder aktualisierter Standards wie IFRS 16 oder ASC 842 anzupassen. Gezielte Mitarbeiterschulungen und Prozessanpassungen können dabei helfen, Compliance zu gewährleisten und eine fehlerfreie Leasingbuchhaltung sicherzustellen.