IFRS Notes richtig erstellen: Anforderungen, Prozesse und Lösungen

Die Erstellung der IFRS Notes ist ein zentraler Bestandteil des Jahresabschlusses vieler Unternehmen. Die Anhangangaben nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) bieten wichtige Erläuterungen und Details zu den Finanzzahlen und schaffen Transparenz für Investoren, Aufsichtsbehörden und andere Stakeholder. Gleichzeitig stellen sie Unternehmen vor große Herausforderungen: Die Komplexität der Anforderungen, der umfangreiche Datenumfang und die Notwendigkeit zur Audit-Sicherheit erfordern effiziente Prozesse und moderne Lösungen.

In diesem Artikel erklären wir, was IFRS Notes sind, wie sie aufgebaut sind, welche Herausforderungen bei der Erstellung bestehen, wie der Prozess gelingt und wie Digitalisierung dabei helfen kann, den Aufwand zu reduzieren und die Qualität zu steigern.

Was sind IFRS Notes und warum sind sie wichtig?

IFRS Notes, auch IFRS Anhangangaben genannt, sind ergänzende Informationen, die ein Unternehmen zu seinen Finanzberichten veröffentlicht. Sie sind Teil des Konzernabschlusses nach IFRS und bieten detaillierte Erläuterungen zu Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie weiteren Abschlussposten.

Diese Notizen sind unerlässlich, um die Zahlen in den Hauptabschlüssen richtig einordnen und verstehen zu können. Sie geben Aufschluss über angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, enthalten Angaben zu Risiken, Eventualverbindlichkeiten oder wesentlichen Schätzungen und erhöhen somit die Transparenz und Glaubwürdigkeit des Berichts.

Die gesetzlichen Grundlagen finden sich vor allem in IAS 1 (Darstellung des Abschlusses), IFRS 7 (Finanzinstrumente) und weiteren spezifischen IFRS-Standards. Die genaue Ausgestaltung variiert je nach Branche, Größe und Geschäftstätigkeit des Unternehmens.

Aufbau und Inhalte der IFRS Anhangangaben

Die Struktur der IFRS Notes folgt typischerweise einem klaren Aufbau, der die verschiedenen Bereiche des Abschlusses erläutert:

• Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden: Darstellung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze, z.B. zur Bewertung von Vermögenswerten oder Rückstellungen
• Erläuterungen zu Bilanzposten: Detaillierte Angaben zu wesentlichen Positionen, z.B. Forderungen, Verbindlichkeiten, Vorräte
• Finanzielle Risiken: Informationen zu Marktrisiken, Kreditrisiken und deren Management
• Schätzungen und Annahmen: Offenlegung von Unsicherheiten bei Schätzungen, die die Abschlusszahlen beeinflussen können
• Eventualverbindlichkeiten und Verpflichtungen: Angaben zu möglichen zukünftigen Belastungen
• Sonstige Angaben: Angaben zu verwandten Parteien, Segmentberichten oder wesentlichen Ereignissen nach dem Bilanzstichtag

Diese Gliederung ist zwar standardisiert, wird aber je nach Unternehmen spezifisch angepasst. Ein vollständiger und gut strukturierter Anhang unterstützt die Nachvollziehbarkeit und die regulatorische Compliance.

Herausforderungen bei der Erstellung von IFRS Notes

Die Erstellung der IFRS Anhangangaben ist häufig ein aufwändiger Prozess, der verschiedene Herausforderungen mit sich bringt, welche den Aufwand erheblich erhöhen und Risiken bei der Qualität der Berichte bergen. Die häufigsten Herausforderungen:

• Datenvolumen und Komplexität: Die notwendigen Informationen stammen aus verschiedenen Systemen und Fachbereichen. Manuelle Zusammenführungen führen oft zu Fehlern.
• Compliance und Aktualität: Die Anforderungen an Vollständigkeit und Aktualität sind hoch und ändern sich regelmäßig durch neue Standards oder Gesetzesänderungen.
• Nachvollziehbarkeit und Audit-Sicherheit: Für Wirtschaftsprüfer müssen alle Angaben transparent und nachvollziehbar dokumentiert sein.
• Koordination und Workflow: Die Zusammenarbeit zwischen Finanzbuchhaltung, Controlling, Recht und externen Prüfern erfordert abgestimmte Prozesse.

IFRS Notes richtig erstellen – So gelingt der Prozess

Die korrekte Erstellung der IFRS Notes ist entscheidend, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und die Finanzberichte aussagekräftig und transparent zu gestalten. Dabei ist ein systematisches Vorgehen essenziell, um Fehler zu vermeiden und den Aufwand zu optimieren. Folgen Sie diesen 7 Schritten, um die Qualität der IFRS Anhangangaben und Ihre Compliance zu erhöhen sowie beteiligte Teams deutlich zu entlasten:

Schritt 1: Überblick über die Anforderungen gewinnen

Machen Sie sich mit den relevanten IFRS-Standards vertraut, die für Ihr Unternehmen gelten. Prüfen Sie insbesondere die verpflichtenden Offenlegungspflichten und branchenspezifischen Besonderheiten. Ein klarer Anforderungskatalog hilft, den Umfang der Notizen festzulegen.
 

Schritt 2: Struktur und Gliederung planen

Legen Sie eine einheitliche Struktur fest, die sowohl den regulatorischen Vorgaben als auch den Bedürfnissen der Adressaten entspricht. Nutzen Sie bewährte Vorlagen, um Konsistenz und Übersichtlichkeit zu gewährleisten.
 

Schritt 3: Daten erfassen und validieren

Sammeln Sie die notwendigen Informationen aus verschiedenen Fachbereichen und Systemen – z. B. Finanzbuchhaltung, Controlling, Recht, Risiko. Stellen Sie sicher, dass die Daten vollständig, aktuell und konsistent sind. Validieren Sie sie systematisch, um Fehler zu vermeiden.
 

Schritt 4: Inhalte präzise formulieren

Formulieren Sie die Erläuterungen klar, verständlich und fachlich korrekt. Vermeiden Sie Redundanzen, aber sorgen Sie für ausreichende Details, damit die Informationen nachvollziehbar sind.
 

Schritt 5: Interdisziplinäre Abstimmung sicherstellen

Beziehen Sie alle relevanten Stakeholder ein, um unterschiedliche Perspektiven zu integrieren und Abstimmungsprozesse zu erleichtern. Regelmäßige Reviews helfen, Unklarheiten frühzeitig zu klären.
 

Schritt 6: Audit-Sicherheit gewährleisten

Dokumentieren Sie alle Quellen, Berechnungsmethoden und Annahmen nachvollziehbar. Nutzen Sie Checklisten und Versionierung, um den Nachweis gegenüber Wirtschaftsprüfern zu erleichtern.
 

Schritt 7: Nutzung digitaler Tools für Effizienz

Setzen Sie geeignete Softwarelösungen ein, die den Prozess automatisieren, die Zusammenarbeit fördern und eine revisionssichere Dokumentation sicherstellen. Digitale Plattformen reduzieren manuelle Fehler und sparen Zeit.

Digitalisierung und Automatisierung der IFRS Notes

Moderne Softwarelösungen wie Envoria bieten umfangreiche Funktionen, um die Erstellung der IFRS Notes zu erleichtern und zu automatisieren:

• Datenintegration: Automatisierter Import und Zusammenführung von Finanz- und Stammdaten aus verschiedenen Quellsystemen

• Vorlagen und Standardisierung: Nutzung von Standardvorlagen für die häufigsten IFRS-Anforderungen, individuell anpassbar an unternehmensspezifische Gegebenheiten
• Kollaborative Workflows: Zentralisierte Plattform für Zusammenarbeit der beteiligten Fachabteilungen mit Versionskontrolle und Nachvollziehbarkeit
• Audit-Ready Dokumentation: Protokollierung aller Datenänderungen und Nachweise für Prüfungen
• Einfache Exportmöglichkeiten: Berichte können direkt in Word, Excel oder XBRL-Formate exportiert werden, was die Berichterstattung an Behörden und Investoren erleichtert

Durch den Einsatz digitaler Tools können Unternehmen Zeit sparen, Fehler minimieren und die Compliance sicherstellen – wichtige Faktoren für einen reibungslosen Jahresabschluss.

Mit Struktur und Technologie zu besseren IFRS Notes

Die Erstellung der IFRS Notes ist eine anspruchsvolle, aber unverzichtbare Aufgabe, die maßgeblich zur Transparenz und Aussagekraft des Jahresabschlusses beiträgt. Die Vielzahl an regulatorischen Anforderungen und der Umfang der erforderlichen Informationen machen einen systematischen und strukturierten Prozess notwendig.

Der Einsatz moderner, digitaler Lösungen wie Envoria ermöglicht es Unternehmen, diese Komplexität effizient zu bewältigen. Automatisierte Workflows, zentrale Datenintegration und revisionssichere Dokumentation steigern nicht nur die Qualität und Konsistenz der Anhangangaben, sondern reduzieren gleichzeitig den zeitlichen und personellen Aufwand erheblich.

So wird die Einhaltung der IFRS-Vorgaben nicht nur zur Compliance-Frage, sondern zu einem Wettbewerbsvorteil durch erhöhte Datenqualität, bessere Nachvollziehbarkeit und Transparenz gegenüber Investoren und Prüfern.