Lösung
Module
Reporting
Ressourcen
Unternehmen
05. Jun. 2025
Im Vereinigten Königreich und in der Republik Irland ist FRS 102 der maßgebliche Rechnungslegungsstandard für kleine und mittelgroße Unternehmen, die nicht nach IFRS bilanzieren. Am 1. Januar 2026 tritt die dritte Ausgabe des FRS 102, die „Third Edition“, in Kraft, die vor allem die Bilanzierung von Leasingverhältnissen für Leasingnehmer verändert und an internationale Standards anpasst. Konkret heißt das, dass bestimmte Leasingverhältnisse (Operating Leases), die bislang unter FRS 102 außerhalb der Bilanz blieben, zukünftig erfasst werden müssen. Das hat Auswirkungen auf Kennzahlen, die Darstellung der Finanzlage sowie die externe Bewertung von Unternehmen.
In diesem Artikel klären wir, was sich ab 2026 ändert, welche Unternehmen betroffen sind und wie Sie sich optimal auf die Umstellung vorbereiten.
Unter FRS 102 werden bislang Finance Leases als Vermögenswert (geleastes Objekt) und als Verbindlichkeit (Leasingverpflichtung) in der Bilanz erfasst. Operating Leases können hingegen bilanzfrei behandelt und Leasingraten als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung, ohne Auswirkungen auf die Bilanzpositionen, erfasst werden. Diese Unterscheidung führt in der Praxis zu deutlichen Unterschieden in der finanziellen Darstellung ähnlicher wirtschaftlicher Verpflichtungen denn je nachdem, ob Verträge als Operating oder Finance Leases klassifiziert werden, können Unternehmen mit vergleichbaren Leasingverträgen völlig unterschiedliche Bilanzen aufweisen.
Ab dem Geschäftsjahr 2026 müssen Leasingnehmer nahezu alle Leasingverhältnisse verpflichtend in der Bilanz abbilden. Das bedeutet:
Die Bewertung erfolgt auf Basis des Barwerts der zukünftigen Leasingzahlungen. Kurzfristige Leases (bis 12 Monate) und geringwertige Vermögenswerte sind weiterhin ausgenommen.
Obwohl sich FRS 102 (Third Edition) stark an IFRS 16 orientiert, gibt es wichtige Unterschiede. Unter FRS 102 (Third Edition) gilt:
FRS 102 gilt in der UK und Irland für die Mehrzahl von kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die nicht nach IFRS bilanzieren und nicht unter vereinfachte Regelungen wie FRS 105 für Kleinstunternehmen fallen. Die Neuregelung gilt für alle FRS 102 Anwender mit Leasingverträgen, die als Leasingnehmer auftreten. Besonders betroffen sind Branchen, in denen Leasingmodelle weit verbreitet sind, wie z.B. Einzelhandelsunternehmen, die Verkaufsflächen oder Ladeneinrichtungen mieten, Transportunternehmen mit geleasten Fahrzeugflotten oder Industrie- und Produktionsunternehmen mit gemieteten Maschinen oder Anlagen.
Das UK Financial Reporting Council (FRC) hat die FRS 102 (Third Edition) im März 2024 final veröffentlicht. Die neuen Vorschriften gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2026 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist zulässig. Übergangsregelungen umfassen:
Leasingnehmer, die ab dem Geschäftsjahr 2026 verpflichtet sind, ihre Leasingverhältnisse nach der neuen FRS 102 (Third Edition) vollständig zu bilanzieren, müssen sich auf veränderte Bilanzkennzahlen und potenziell auch auf Auswirkungen bei Finanzierungs- und Kreditverträgen einstellen. Die einheitliche Bilanzierung, sowohl von Finance als auch Operating Leases, kann folgende Auswirkungen auf Kennzahlen haben:
Das wiederum hat Auswirkungen auf:
Insbesondere für Unternehmen, die viele oder komplexe Leasingverhältnisse haben, erfordert die Umstellung auf FRS 102 (Third Edition) eine sorgfältige Vorbereitung. Um die Kommunikation mit Banken, Investoren und anderen Stakeholdern reibungslos zu gestalten und finanzielle Überraschungen zu vermeiden, lohnt es sich, Anforderungen frühzeitig zu kennen und Maßnahmen für eine strukturierte Umstellung einzuleiten wie z.B.:
Dokumentieren Sie alle bestehenden Leasingverhältnisse zentral und erfassen Sie die relevanten Vertragsinformationen wie Laufzeiten, Zahlungsströme, Optionen oder Indexierungen.
Überprüfen Sie bestehende Verträge im Hinblick auf ihre Klassifizierung als Leasingverhältnis sowie auf Laufzeiten und mögliche Verlängerungsoptionen.
Schulen Sie Fachabteilungen hinsichtlich der neuen Anforderungen und deren Auswirkungen auf Buchhaltung, Bilanz und Anhang.
Prüfen Sie, wie sich die neuen Bilanzierungsregeln auf Finanzkennzahlen und bestehende Kreditbedingungen auswirken.
Manuelle Berechnungen sind bei wachsender Anzahl von Verträgen kaum effizient oder fehlerfrei umzusetzen. Evaluieren Sie Software, die FRS 102 konforme Bewertung, Bilanzierung und Reporting ermöglicht.
Die Lease Accounting Software von Envoria bietet eine umfassende Lösung zur Verwaltung von Leasingverträgen, einschließlich aller relevanten Vertragsdetails und -bedingungen. Auswirkungen von Änderungen in Leasingverträgen werden durch automatisierte Datenerfassung sofort erfasst und Leasingverbindlichkeiten mit höchster Genauigkeit und in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen von FRS 102 berechnet.
Sind Sie bereit loszulegen? Erfahren Sie mehr über unser Lease-Accounting Modul oder buchen Sie eine kostenlose Demo, um zu erfahren, wie Envoria Sie bei der Umsetzung von FRS 102 unterstützen kann!
5 Argumente, Envoria für Ihr IFRS 16-Reporting zu wählen
Ihre kostenlose IFRS 16 Leasing Anhangangaben Vorlage
Ihre kostenlose IFRS 16 Leasing Buchungsvorlage
10 Kriterien, die Sie bei der Auswahl Ihrer IFRS 16-Software berücksichtigen sollten