Um die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung für die Gesellschaft und den Planeten zu bewältigen, wurden die SDGs der Vereinten Nationen, das Pariser Klimaabkommen oder der EU-Aktionsplan eingeführt. Mit ihnen hat das Thema Nachhaltigkeit stark an Schwung gewonnen.
Die Facetten des nachhaltigen Wirtschaftens und der Berichterstattung sind vielfältig. Um Unternehmen eine Grundlage für ihr tägliches Handeln zu geben, hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) 2012 im Dialog mit verschiedenen Stakeholdergruppen den Nachhaltigkeitskodex eingeführt.
Die Bedeutung und der Geltungsbereich des Nachhaltigkeitskodex
Der Nachhaltigkeitskodex (DNK) unterstützt Unternehmen bei der Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mit seinen 20 Kriterien fasst der Kodex wesentliche Aspekte der Nachhaltigkeit in systematischer und kompakter Form zusammen. Dies fördert die Transparenz nachhaltigen Wirtschaftens und erlaubt damit die Vergleichbarkeit von Produkten und Dienstleistungen verschiedener Unternehmen. Der DNK kann daher von Kunden, Kreditgebern und Investoren als wichtige Hilfe für das Risikomanagement und die Entscheidungsfindung genutzt werden.
Der DNK richtet sich an einen breiten Nutzerkreis. Dazu gehören Organisationen aller Größen und Rechtsformen, mit und ohne bereits bestehende Nachhaltigkeitsberichterstattung, aber auch berichtspflichtige Unternehmen und alle Organisationen, die ihre Stakeholder über ihre nachhaltigen Leistungen informieren wollen.
Da der DNK an bestehende internationale Berichtsstandards anknüpft, ist er auch für global tätige Unternehmen oder Unternehmen aus dem Ausland anwendbar.
Der Nachhaltigkeitskodex berücksichtigt internationale Standards und Vorschriften
Um dem Nachhaltigkeitskodex zu entsprechen, muss eine Organisation die 20 Kriterien und die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) und der European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) einhalten.
Der Kodex kann jedoch nicht nur als eigenständiger, sondern auch als übergreifender Rahmen verwendet werden. Denn der DNK verfolgt zusätzlich einen internationalen Kooperationsansatz und will damit die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen auf globaler Ebene fördern.
Der Nachhaltigkeitskodex berücksichtigt:
Die EU Taxonomie, die 2020 von der Europäischen Kommission verabschiedet wurde
Das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG), das 2017 vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde
Den Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), der 2016 von der Deutschen Bundesregierung verabschiedet wurde
Mit dem Kodex und seinen Erläuterungen gibt der RNE eine klare Anleitung, wie nichtfinanzielle Berichte zu erstellen sind, um den Verpflichtungen zur CSR-Berichterstattung (CSR-RUG) und der EU-Taxonomie nachzukommen, und wie ergänzende Berichtselemente zum Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte offengelegt werden können